Die Pflanzenwelt ist faszinierend, ob man sie nun mit den Augen eines erfahrenen Botanikers betrachtet oder nur als gelegentlicher Beobachter des Lebens um uns herum… Beim Beobachten können wir bemerkenswerte Pflanzen, neue Lebensräume für Arten und sogar neue Arten entdecken. In botanischen Gärten wachsen viele Pflanzenarten dicht beieinander auf begrenztem Raum. Dort können interessante Hybride zwischen verwandten Pflanzen entstehen, die in der Natur oft nicht am selben Ort wachsen. Eine solche bemerkenswerte Pflanze gedeiht auch in Juliana – der Komna-Enzian (Gentiana x laengstii nsubsp. komnensis). Nur ein einziges Exemplar dieser seltenen natürlichen Hybride wurde 1957 von Dr. Ernest Mayer (1920-2009) in der Komna Hochebene entdeckt. Er stellte fest, dass es sich um eine Kreuzung zwischen dem gelbblütigen Verwachsenstaubblätrigen und dem bläulich-scharlachroten Ungarischen Enzian handelt, die beide in der Nähe vorkommen. Bis heute gibt es keine aktuelle Bestätigung, dass die Hybride in ihrem natürlichen Lebensraum gedeihen. Im Jahr 2008 tauchte jedoch auch der Komna Enzian auf und blühte zum ersten Mal in Juliana, in der Nähe des Eingangs zum Garten. Es ist nicht bekannt, wie die Hybride in den Garten gekommen ist, da der Ungarischer Enzian bei Juliana schon lange nicht mehr geblüht hat. Im Juli 2020 wiederholte sich die wundersame Geschichte: Die Komna Enzian Blume blühte erneut, sogar noch üppiger, und herrschte dann mit ihrer besonderen Blütenfarbe über den Rest der Blumen.
Hören sie Zwerg Zois zu
IMPRESSUM:
Entwurf: Klemen Završnik, Martina Tekavec
Text: Klemen Završnik
Fotos: Archiv der Familie Bois de Chesne, Tone Wraber, Klemen Završnik
Abbildungen: Samo Jenčič (Zwerg Zois) und Carl Huck (Goldhorn)
Stimme: Špela Pungaršek
Fachliche Begutachtung: Špela Pungaršek
Deutsche Fassung: Veris
Video und Filmmontage: David Kunc
Naturwissenschaftliches Museum Sloweniens, 2021